Der Werkkreis Literatur der Arbeitswelt feiert seinen 50. Geburtstag. Am 7. März 1970 in Köln unter anderem von Erasmus Schöfer, Horst Kammrad und Peter Schütt gegründet, wollte der Werkkreis nicht nur die Arbeitswelt in Betrieben zum Thema von Literatur machen, sondern auch diejenigen zum Schreiben motivieren, die sonst von niemandem dazu motiviert wurden. Arbeiterinnen und Arbeiter sollten ermutigt und in örtlichen Werkstätten befähigt werden, sich schreibend mit ihrer gesamten Lebenswelt und den gesellschaftlichen Verhältnissen auseinanderzusetzen.
Die ersten Werkstätten entstanden im Ruhrgebiet, Berlin und Hamburg. Mitte der 1970er Jahre gab es 38 Werkstätten mit 450 Mitgliedern in der BRD, der Schweiz und Österreich.
Erste Sammelbände erschienen bei Rowohlt und im Piper-Verlag, ab 1973 schrieb der Werkkreis Literaturgeschichte mit einer Reihe bei Fischer Taschenbuch: 60 Bände erschienen zwischen 1973 und 1988, die Gesamtauflage betrug weit über eine Million Bücher.
Auch heute gibt es noch Autoren, die in den Werkstätten zusammenarbeiten, zuletzt erschien 2019 der Sammelband „Nachdenken über 4.0“ über die Digitalisierung der Arbeitswelt.
Die für Mai geplante Geburtstagsfeier unter dem Motto „Die Würde am Werktag“ ist wegen der Corona-Pandemie auf Juli dieses Jahres verschoben worden.