Am vergangenen Samstag gedachte die Frente Sandinista de Liberación Nacional (FSLN) in Matagalpa der fünf am 28. Juli 1986 von Contras Ermordeten, darunter unser Genosse Berndt Koberstein. Die drei Internationalisten Joel Fieux (Frankreich), Yvan Leyvraz (Schweiz) und Berndt Koberstein sind auf dem Friedhof in Matagalpa begraben, die Nicaraguaner William Blandón und Mario Acevedo sind in Managua beziehungsweise San Miguelito beigesetzt.
Berndt Koberstein kam erstmals im Oktober 1984 als Mitglied der DKP-Brigade „Carlos Fonseca“ nach Nicaragua. In Managua baute die Brigade eine Druckerei für die Sandinistische Jugend und Berndt arbeitete dort zwei Monate lang.
Im April 1986 war er erneut nach Nicaragua gereist, um am Trinkwasserprojekt in der Stadt Wiwili mitzuarbeiten. Eine sieben Kilometer lange Wasserleitung sollte die bis dahin bestehende gesundheitsgefährdende Versorgung aus dem Fluss Coco ersetzen. Dank der von den USA geschaffenen und finanzierten Contras war das Arbeiten auf der Baustelle fast nur unter Schutz der Revolutionäre möglich, Schüsse fielen oft in unmittelbarer Nähe. Trotz der Gefahr schrieb Berndt Koberstein nach Hause: „Das ist die beste Arbeit, die ich je gemacht habe.“
Am 28. Juli 1986 überfielen Contras aus dem Hinterhalt den Wagen, in dem Berndt, Yvan, Joël, Mario und William unterwegs waren, und töteten alle fünf.