Damit die Schere zwischen den unteren und oberen Entgeltgruppen nicht immer weiter auseinander geht, war die soziale Komponente den Aktiven im ver.di-Bezirk Stuttgart für die kommende Tarifrunde im Bereich der Länderbeschäftigten ganz wichtig. Sie wollen daher eine Festgeldforderung von 300 Euro in die Forderungsdiskussion einbringen. Für die Azubis wurde eine Forderung von 100 Euro beschlossen, sie sollen auch die 30 Tage Urlaub bekommen wie die anderen Beschäftigten. Bisher sind es 29 Tage. Das Geld dafür ist in den Länderkassen reichlich vorhanden und die Steuereinnahmen sollen bis 2023 weiter steigen. Es wird gerade im Länderbereich immer schwieriger, neues Personal zu finden, und das nicht nur im Bereich der Hochqualifizierten.
Weiter wurde diskutiert, dass es dringend notwendig ist, in der Organisation eine Diskussion zu führen über die Frage der Arbeitszeitverkürzung, und zwar die 35-Stunden-Woche bei vollem Lohn- und Personalausgleich, und dafür in einer nächsten Tarifrunde auch zu streiken. Auch eine Ballungsraumzulage ist notwendig, da zum Beispiel im Großraum Stuttgart die Mieten explodieren. Hier wäre eine Öffnung für regionale Abschlüsse durch die Tarifgemeinschaft der Länder wichtig.
In der Entgeltordnung müssen dringend einige Korrekturen vorgenommen werden, so bei den Reinigungskräften für qualifizierte Reinigungsarbeiten in Laboren und eine Leistungszulage für Ausbilder wie im TVöD Bund im § 16. Weitere unter den Nägeln brennende Probleme sind ein Tarifvertrag für eine Altersteilzeit, die Befristungsproblematik und Vorteilsregelungen für ver.di-Mitglieder.
Am 4. Dezember wird über die Forderung auf Landesbezirksebene diskutiert. Letztlich entscheidet die Bundestarifkommission im Dezember, mit welcher Forderung ver.di in die Tarifrunde geht. Dort wird der Festbetrag mit Sicherheit kassiert, aber als Signal der Basis ist diese Diskussion allemal wichtig.