In der selbstverwalteten autonomen Struktur Caracol VIII „Resistentia & Rebelldia: Un Nuevo Horizonte“ in Chiapas haben zum Jahreswechsel Feierlichkeiten der zapatistischen Bewegung anlässlich des 30. Jahrestags des zapatistischen Aufstands am 1. Januar 1994 stattgefunden. Tausende Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Region Chiapas und den autonom regierten Gemeinden trafen sich, um mehrere Tage lang gemeinsam mit hunderten nationalen und internationalen Gästen den militärischen Erfolg der EZLN bei der Befreiung und Sicherung der seitdem selbstverwalteten Gebiete sowie den Aufbau eigenständiger lokaler, kollektiv regierter Strukturen zu feiern.
In Workshops, Theaterdarbietungen, Tänzen und Reden wurden die wichtigsten Stationen der Befreiung der indigenen Gemeinden, die historische Überwindung der Ausbeutung auf den Fincas, die gemeinsame Landbewirtschaftung, der Aufbau partizipativer Verwaltungs- und Versorgungsstrukturen vor allem im Bereich von Bildung und Gesundheit und die stetige Hinterfragung und Fortentwicklung getroffener Entscheidungen dargestellt.
Die Darstellung der Errungenschaften und den aktuellen Herausforderungen prägten die Feierlichkeiten. Neben allgemeiner Kapitalismuskritik und der Notwendigkeit des Kampfes um den Erhalt natürlicher Ressourcen zog sich zentral der Begriff „comun“ durch die Darbietungen, also das Konzept gemeinsamen Wirtschaftens, Lebens und Denkens in den zapatistischen Gemeinden auf der Basis gemeinsamen Eigentums.