Am Donnerstag vergangener Woche sind in Lissabon Hunderttausende auf die Straße gegangen, um an die Nelkenrevolution vor 50 Jahren zu erinnern. Unter dem Motto „25. April jetzt und immer – Faschismus nie wieder“, mit roten Fahnen und mit roten Nelken in den Händen füllten sie über fünf Stunden lang die Avenida da Liberdade.
Vor der Zentrale der Portugiesichen Kommunistischen Partei (PCP) sang ein großer Block der Kommunistischen Jugend (JCP) mit weit über tausend Teilnehmern „ Grândola Vila Morena“, das Lied, das im Radio das Auftaktsignal für den Aufstand darstellte.
Doch die Demonstration der Hunderttausenden war keine reine Erinnerungskultur: Migrantische Gruppen machten auf die Papierlosen in Portugal aufmerksam, es gab Forderungen nach bezahlbaren Mieten, nach höheren Renten, Brot, gerechteren Löhnen und Frieden, vor allem für Palästina.