Im Verhältnis zu den Verwüstungen, die der Hurrikan „Irma“ auch in Kuba angerichtet hat, sind die Sturmschäden an den Solidaritätsprojekten der DKP in Cárdenas und Matanzas gering. Die kleinen Patienten der Clínica Rosa Luxemburgo können weiter behandelt werden.
Eine weitere gute Nachricht: Die Spendensammlung der DKP für den Wiederaufbau nach dem Sturm hat bisher über 20 000 Euro erbracht.
Wir bitten um weitere Spenden an:
DKP-Parteivorstand
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Stichwort: Solidarität mit Kuba
Vor fünfzehn Jahren, am 18. September 2002, wurde im kubanischen Städtchen Cárdenas in der Provinz Matanzas die Klinik „Rosa Luxemburgo“ für Neuro-Rehabilitation unter Anwesenheit des ersten Sekretärs der KP Kubas in Matanzas, Víctor Gaute López, und des damaligen Vorsitzenden der DKP, Heinz Stehr, feierlich eröffnet.
Zuvor hatten die Gesundheitsbehörde von Matanzas und die DKP in Gemeinschaftsproduktion ein vom Verfall bedrohtes historisches Schulgebäude in wenigen Monaten renoviert und eine Einrichtung geschaffen, die heute aus dem Gesundheitssystem der Provinz nicht mehr wegzudenken ist.
Im Herbst 2001 waren die Arbeiten von einer kubanischen Baubrigade begonnen worden, unterstützt durch vier DKP-Solidaritätsbrigaden mit jeweils rund 15 deutschen Brigadistinnen und Brigadisten. Die Kuba-AG der DKP, die zu diesem Zeitpunkt mit Spenden und eigenen Baubrigaden bereits zwei Familienarztpraxen in der Stadt Matanzas errichtet hatte, sammelte allein für dieses Projekt 250000 Euro und verschickte insgesamt zehn Container nach Matanzas. Der Aufbau der Klinik war damit Teil einer internationalistischen Praxis, für die die DKP in den 1990er Jahren 2,5 Millionen Euro an Geld- und Sachspenden für Gesundheitsprojekte in Kuba sammeln konnte.
Der Bau der Luxemburg-Klinik in Cárdenas ist ein Musterbeispiel für ein gelungenes deutsch-kubanisches Solidaritätsprojekt. Ohne die massive Unterstützung durch die deutschen Kommunistinnen und Kommunisten wäre die Renovierung des Gebäudes und die medizinische Ausstattung der Klinik sicherlich nicht möglich gewesen; zugleich hat sich die Klinik nahtlos in das kubanische Gesundheitssystem eingefügt und es sogar weiterentwickelt.
Maßgeblicher Impulsgeber des Projektes war Jorge Pedro Rodríguez Fernández, selber Vater eines Kindes mit Entwicklungsstörungen und heute Leiter der „Clínica Rosa Luxemburgo“. Unter ihm funktioniert die Einrichtung heute wie damals als Tagesklinik. Pro Jahr werden um die 9 000 Patienten behandelt, überwiegend Säuglinge und Kleinkinder. Dabei können Entwicklungsstörungen frühzeitig erkannt und durch eine umfassende Reha-Behandlung, bei der die Erlangung von Sozialkompetenzen im Mittelpunkt steht, behandelt werden. Das Spektrum reicht dabei von Krankengymnastik, Ergotherapie, Logopädie, Kinderpsychologie über Ballett und Musiktherapie bis hin zu Therapien mit Pferden und sogar Schlangen.
Die Klinik hat mittlerweile eine Ausstrahlung auf ganz Kuba entwickelt, was nicht zuletzt in ihrer wissenschaftlichen Aktivität begründet liegt. Internationale Kurse für Mediziner aus dem Ausland, vor allem aus Mexiko und Argentinien, erfreuen sich eines regen Besuchs. Den 15. Jahrestag ihrer Eröffnung feiert die Klinik in diesen Tagen mit einem internationalen medizinischen Workshop.
Den Hurrikan „Irma“ hat die Klinik übrigens glimpflich überstanden. Es gab unter den Mitarbeitern keine Verletzten, auch keine größeren baulichen Schäden, noch nicht einmal Fenster wurden in Mitleidenschaft gezogen.
Lediglich etwas Gipsputz sei von der Decke gefallen, erklärte Jorge Rodríguez gegenüber der UZ. Alles sei schnell wieder zu reparieren, so der Leiter der Klinik, und: „Der Betrieb läuft weiter. Die Kinder brauchen uns.“
Auch die Solidarität geht weiter. Derzeit bereitet die Kölner Elektro-Firma „Die Stromer“ eine weitere Spende vor: „Ein Container für Rosa“, dessen Innenraum zur Werkstatt ausgebaut ist. Spenden in Form von Reha-Geräten wie Bälle, Gehhilfen, Barren etc. sind hochwillkommen. Die Verschiffung ist für November 2017 geplant.