Betr.: Zu „Gegen Geschichtsklitterung“, UZ vom 5. Oktober

100 Jahre Novemberrevolution

Von Rainer Dörrenbecher, Neunkirchen

Die UZ veröffentlichte einen Beitrag von Gen. Thorsten Lünzmann, Bezirksvorsitzender in Schleswig-Holstein, zur Veranstaltung des Parteivorstandes zum 100. Jahrestag der Novemberrevolution. Auch die UZ-Beilage dazu enthält eine politische Stellungnahme des Gen. Lünzmann. Darin heißt es u. a.:

„Unter dem Eindruck der siegreichen Oktoberrevolution in Russland wählten die revolutionären Arbeiter und Soldaten mitnichten den bürgerlich parlamentarischen Weg für ihren Entwurf der freiheitlichen Gegenordnung, sondern gründeten vielmehr basisdemokratische Rätevertretungen (…). Die vereinenden Ziele waren klar: Frieden und Sozialismus!“ Auf dem Bild daneben posieren sechs Matrosen mit der Losung in der Mitte „Es lebe die Freiheit“.

Und weiter: „Nur durch das Fehlen einer wirklich ordnenden marxistischen Partei, stattdessen mit Hilfe einer angepassten und korrumpierten „Arbeiter-Elite“ in den Führungen von SPD und USPD und mit Hilfe der alten, verhassten Militärmacht gelang es dem Bürgertum, den revolutionären Sturm in Deutschland im wahrsten Sinne des Wortes zu zerschießen (…).“

Diese beiden Zitate sind nicht die einzigen Stellen, die zu überprüfen interessant sind.

Im Leitfaden „Novemberrevolution 1918 – ‚Die Unvollendete‘“, herausgegeben von der Geschichtskommission des PV, veröffentlicht auf news.dkp, steht:

„16.12.1918: In Berlin tritt der Reichsrätekongress zusammen. Er spricht sich für die Einberufung einer verfassungsgebenden Versammlung und gegen eine Räterepublik aus.“

„29.12.1918: Die USPD-Vertreter verlassen den Rat der Volksbeauftragten aus Protest gegen Eberts zunehmend konterrevolutionären Kurs. Sie werden durch SPD-Mitglieder ersetzt. Der Rat benennt sich in Reichsregierung um.“

Und Prof. Dr. Anton Latzo schreibt in seinem Artikel „Novemberrevolution 1918“, veröffentlicht auf news.dkp: „Die Erfolge konnten nicht darüber hinwegtäuschen, dass in grundlegenden Fragen noch keine Entscheidung gefallen war. (…) So konnte die SPD-Führung dem Wunsch der Obersten Heeresleitung entsprechen, und die Arbeiter- und Soldatenräte zu Organen entwickeln, die Ruhe/Ordnung im Sinne der bestehenden gesellschaftlichen Verhältnisse gewährleisten sollten. Die revolutionäre Massenbewegung …  zerfiel so im Kampf um die Frage Rätemacht oder Nationalversammlung. Die Frage der Macht wurde nicht entschieden!“

Ohne Kommentar.

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"100 Jahre Novemberrevolution", UZ vom 12. Oktober 2018



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