Frankreichs Gewerkschaften hatten angekündigt, von Anfang an Widerstand gegen die Schweinereien auf die Straßen zu tragen, die Emmanuel Macron im Wahlkampf versprochen hatte. Die Demonstrationen zum 1. Mai bildeten den Auftakt dazu. Mehr als 210.000 Demonstranten versammelten sich auf über 250 Veranstaltungen in ganz Frankreich. Sie forderten schnelle und konkrete Maßnahmen für eine Gesellschaft, „die sich um die Zukunft unseres Planeten und eine Welt des Friedens sorgt“, wie es in einer Pressemitteilung der CGT, des zweitgrößten Gewerkschaftsverbands des Landes, hieß.
Die Mitglieder der CGT forderten eine allgemeine Erhöhung der Löhne und Renten, die Anhebung des Mindestlohns auf 2.000 Euro brutto pro Monat und die Verkürzung der Wochenarbeitszeit auf 32 Stunden. Macrons Ankündigung, das Renteneintrittsalter schrittweise auf 65 zu erhöhen, erteilten sie eine deutliche Absage. Die CGT fordert, das Eintrittsalter auf 60 zu senken, ohne Abstriche bei den Bezügen.
„Dieser 1. Mai stärkt die CGT in ihrer Verantwortung, den sozialen Fortschritt mit den Arbeitnehmern in einer möglichst breiten Einheit gegen die Spaltung, die Ablehnung des Anderen und die liberale Politik im Dienste eines tödlichen globalen Kapitalismus durchzusetzen“, erklärte die CGT. Zu vielen der 1.-Mai-Demonstrationen in Frankreich hatten die Gewerkschaften FO, FSU, Solidaires, Unsa, Voix lycéenne, Unef, Fidl und MNL gemeinsam mit der CGT aufgerufen.